
Notfallmedizin
Der Notarzt ist für die Behandlung von Patienten mit akut lebensbedrohlichen Erkrankungen und Unfällen außerhalb des Krankenhauses zuständig. Träger des Rettungsdienstes an den Standorten Mechernich und Schleiden ist der Kreis Euskirchen, vertreten durch die Feuerwehr. Leiter beider Notarztstandorte ist der Chefarzt der Klinik für Anästhesiologie, Interdisziplinäre Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie Prof. Dr. Rudolf Hering. Neben den Anästhesisten nehmen Internisten, Chirurgen und Kinderärzte am Notarztdienst der Kreiskrankenhaus Mechernich GmbH teil.
Die Alarmierung des Notarztes erfolgt nach Eingang eines Notrufes über die Telefonnummer 112 durch die Rettungsleitstelle der Feuerwehr. Der Notarzt wird, begleitet von einem Rettungsassistenten, mit einem Notarzteinsatzfahrzeug (NEF) zum Notfallpatienten gebracht. Gegebenenfalls kommt am Einsatzort ein Rettungswagen (RTW) mit weiteren zwei Rettungsassistenten zur Versorgung oder den Transport des Patienten ins Krankenhaus hinzu.
Mit Teilnahme am Reanimationsregister der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin wird eine externe Qualitätssicherung durchgeführt.

Innerklinische Notfallteams
In akuten, lebensbedrohlichen Notfällen sorgen innerklinische Notfallteams für schnelle und kompetente medizinische Hilfe.
Das medizinische Notfallteam wird nicht nur bei akut lebensbedrohlichen Erkrankungen der stationären Patienten des Krankenhauses aktiv, sondern kommt natürlich auch ambulanten Patienten, Besuchern und Mitarbeitern zu Hilfe. Das Team verfügt über eine eigens dafür bereitstehende Notfallausrüstung an medizinischen Geräten und Medikamenten. So wird eine Einsatzzeit innerhalb von Sekunden bis wenigen Minuten in jedem Bereich sichergestellt.
Das Schockraumteam versorgt schwerverletzte Patienten, die in der Regel mit dem Notarztwagen oder Rettungshubschrauber in die Klinik eingeliefert werden. Es setzt sich aus Ärzten und Pflegekräften der Anästhesiologie, der Unfallchirurgie, der chirurgischen Ambulanz, der Allgemeinchirurgie und der Radiologie zusammen. Bei Bedarf werden Vertreter anderer Fachdisziplinen hinzugezogen. Das richtige Schockraummanagement ist ein sehr wichtiger Faktor in der Qualität der klinischen Erstversorgung.
Im Fall eines Notfalls unter der Geburt gewährleistet das Notsectio-Team im Krankenhaus Mechernich die unverzügliche Entbindung per Kaiserschnitt und die Versorgung des Neugeborenen im eigens für diesen Notfall reservierten Notsectio-OP neben dem Kreißsaal. Für diese Aufgabe stehen rund um die Uhr neben dem Arzt für Anästhesiologie und Intensivmedizin und einer Anästhesiepflegekraft zwei Gynäkologen mit einer Hebamme, ein Kinderarzt mit Kinderkrankenschwester und OP-Pflegepersonal zur Verfügung.

Schockraummanagement
Zentrale Bedeutung in unserem Schockraumkonzept der Krankenhäuser Mechernich und Schleiden hat die an Prioritäten orientierte Diagnostik und Therapie des polytraumatisierten Patienten innerhalb der ersten 60 Minuten nach Eintreffen im Krankenhaus. Ziel dieses klar strukturierten Ablaufs ist die Durchführung und Dokumentation der relevanten Diagnostik zur Sicherstellung bzw. Wiederherstellung der vitalen Funktionen des polytraumatisierten Patienten in kürzester Zeit.
Schwerverletzenversorgung
In Deutschland erleiden jährlich mehr als 30.000 Menschen ein unfallbedingtes, schweres Polytrauma. Darunter versteht man die gleichzeitige Verletzung mehrerer Körperregionen oder Organsysteme, wovon eine oder die Kombination mehrerer Verletzungen lebensbedrohlich ist. Das Trauma ist die häufigste Todesursache der Altersgruppe unter 45 Jahren. Ein hoher Prozentsatz der Polytrauma-Opfer stirbt bereits am Unfallort oder innerhalb der ersten 24 Stunden nach Aufnahme in die Klinik. Wegen dieses engen Zeitrahmens hängt die Überlebens- und Heilungschance von Unfallopfern besonders von der Qualität der klinischen Erstversorgung im sogenannten „Schockraum“ ab.
Schockräume befinden sich sowohl im Krankenhaus Mechernich als auch im Krankenhaus Schleiden.
Schwerpunktkrankenhaus für traumatologische Patienten
Am Krankenhaus Mechernich wurde unter Berücksichtigung der aktuellen fachlichen Leitlinien und Empfehlungen ein modernes Schockraumkonzept entwickelt, das regelmäßig Anwendung findet und zudem stetig weiterentwickelt und optimiert wird.
Dieses Konzept beinhaltet die Definition der technischen und personellen Ausstattung unseres Schockraums, die Festlegung des Alarmierungswegs sowie die Darstellung eines standardisierten und an Prioritäten orientierten Ablaufs der Diagnostik und Therapie innerhalb der ersten Stunde nach Aufnahme (sog. „Golden Hour of Shock“) des polytraumatisierten Patienten.
Alarmierung des Schockraumteams
Die Alarmierung des Schockraumteams erfolgt umgehend, nachdem dem diensthabenden (Unfall-)Chirurgen durch die Feuerwehrleitstelle ein Polytrauma angekündigt wurde. Der Einsatz im Schockraum hat absolute Priorität: Nach Alarmierung findet sich das Schockraumteam innerhalb von fünf Minuten in der chirurgischen Ambulanz ein, um den Patienten in Empfang zu nehmen. Wenn der Rettungshubschrauber (RTH) eintrifft, wird der Patient bereits am Hubschrauberlandeplatz erwartet und sofort in den Schockraum gebracht.
Ablauforganisation
Zentrale Bedeutung in unserem Schockraumkonzept hat die an Prioritäten orientierte Diagnostik und Therapie des polytraumatisierten Patienten innerhalb der ersten 60 Minuten nach Eintreffen im Krankenhaus. Ziel dieses klar strukturierten Ablaufs ist die Durchführung und Dokumentation der relevanten Diagnostik zur Sicherstellung bzw. Wiederherstellung der vitalen Funktionen des polytraumatisierten Patienten in kürzester Zeit. Aufgrund des hohen Standards des Schockraumkonzepts sowie der guten interdisziplinären Zusammenarbeit und fachlichen Kompetenz innerhalb des Schockraumteams garantieren wir eine zuverlässige Erst- und Weiterversorgung polytraumatisierter Patienten.