Gefäßzentrum Mechernich
Seit 2010 bildet die Klinik für Gefäß- und Endovaskularchirurgie des Krankenhauses Mechernich in Kooperation mit der Praxis für Innere Medizin Euskirchen (Kardiologie – Angiologie – Endoskopie) und dem Röntgeninstitut Mechernich das Gefäßzentrum Mechernich.
Im Gefäßzentrum arbeiten Angiologen, interventionelle Radiologen und Gefäßchirurgen eng zusammen. In der wöchentlichen Gefäßkonferenz werden die Befunde der Patienten besprochen und der individuelle Therapieplan festgelegt, der gemeinsam in Abstimmung mit dem jeweiligen Patienten umgesetzt wird.
Zu den Hauptarbeitsgebieten im Gefäßzentrum zählen die konservative wie operative Therapie von diabetesbedingten Gefäßerkrankungen und arteriellen Durchblutungsstörungen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf der Gefäßaufdehnung und Implantation von Stents.
Im November 2015 wurde das Gefäßzentrum Mechernich von der Deutschen Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin (DGG) ausgezeichnet und im November 2022 zum zweiten Mal rezertifiziert.
Diabetisches Fußsyndrom (DFS)
Die Behandlung des Diabetischen Fußsyndroms zählt zu den Schwerpunkten im Gefäßzentrum Mechernich. Eine stetig wachsende Zahl von Menschen sind vom Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) betroffen. Wenigstens 15% der Menschen mit Diabetes mellitus erleiden ein diabetisches Fußsyndrom.
Das diabetische Fußsyndrom ist eine Folge von Komplikationen des Diabetes mellitus. Dabei spielt die Schädigung von Nerven, die sogenannte Polyneuropathie, insbesondere an den Füßen eine entscheidende Rolle. Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Durchblutungsstörung, die nicht nur die Beine sondern besonders auch die Nieren, die Augen und das Herz betreffen kann. Kommt es über einen längeren Zeitraum zu einer Fehlbelastung im Bereich der Füße, z.B. durch zu enges Schuhwerk, entstehen offene Stellen unterschiedlicher Ausdehnung. Es können oberflächliche Blasen entstehen bis hin zu tiefen Wunden mit Zerstörung von Weichgewebe, Muskulatur und Knochen. Desto ausgeprägter die Gewebezerstörung ist, umso größer ist die Gefahr einer Amputation. Dieses Amputationsrisiko sollte durch Ausschöpfung aller Behandlungsmaßnahmen so gering wie möglich gehalten werden.
Behandlungskonzepte
Das Behandlungskonzept des Patienten mit diabetischem Fußsyndrom ist von der Ausprägung der Erkrankung abhängig. Wir bieten die ambulante und stationäre Betreuung von Patienten mit diesem Krankheitsbild an. Dazu können Sie einen Termin in unserer Sprechstunde vereinbaren oder je nach Dringlichkeit jederzeit in unserer Gefäßchirurgischen Ambulanz vorstellig werden.
Überblick über unsere Behandlungsmöglichkeiten:
- Schuhberatung bei Auftreten von oberflächlichen Hautveränderungen
- Behandlung von Hautveränderungen (Ulcera) durch Polsterung (Weichpolster; Distanzpolster) um diese zur Abheilung zu bringen
- regelmäßige Behandlung (Säuberung) von Wunden; ambulant und stationär
- bei Infektionen von Wunden Antibiotika Therapie; ambulant und stationär
- Behandlung einer Durchblutungstörung durch Katheterverfahren der Schlagadern (Ballonaufdehnung und Stenteinlage)
- Behandlung von Durchblutungsstörungen durch das gesamte Spektrum der operativen Verfahren (Bypasschirurgie)
Als Mitglied des Netzwerks Diabetischer Fuß Köln und Umgebung sind wir im ständigen Dialog mit anderen Spezialisten die das Diabetische Fußsyndrom behandeln. Dadurch stehen uns immer die aktuellen Behandlungskonzepte zur Verfügung.
Diagnostik und Therapie im Gefäßzentrum Mechernich
Im Rahmen der Diagnostik setzen wir moderne Untersuchungsmethoden und -geräte ein. Dazu zählen z.B. bildgebende Verfahren wie:
- Sonografie (einschließlich Duplexsonografie)
- Doppleruntersuchung
- Diagnostikcenter für venöse und arterielle Erkrankungen (ANGIOLAB)
- Digitale Substraktionsangiografie (DSA)
- Computertomografie (CT)
- Magnetresonanztomografie (MRT)
- Laufbanduntersuchung
Eine operative Behandlung wählen wir erst dann, wenn vorher die Möglichkeiten einer medikamentösen Therapie und die Möglichkeiten der interventionellen Behandlung (gezielte Eingriffe am erkrankten Gewebe) ausgeschöpft sind. Zu unseren Behandlungsschwerpunkten zählen die konservative wie operative Therapie von diabetesbedingten Gefäßerkrankungen („Diabetischer Fuß") und arteriellen Durchblutungsstörungen.
Gefäßaufdehnung und Implantation von Stents
Häufig kann eine Operation schon durch eine minimalinvasive Maßnahme mit Aufdehnung des Gefäßes oder durch die Implantation von Stents (Gefäßstützen) in Lokalanästhesie verhindert werden. Die Aufdehnung des betroffenen Gefäßabschnitts und anschließende Einsetzung von Stents erfolgt durch Dr. med. Patrik Behrendt bzw. Dr. med. Manfred Szangolies und kann in folgenden Gefäß-Bereichen durchgeführt werden:
- Schlüsselbeinschlagader
- Armschlagader
- Beckenschlagader
- Nierenarterie und Viszeralarterien
- Oberschenkel- und Unterschenkelschlagader
Schaufensterkrankheit
Die periphere arterielle Verschlusskrankheit („Schaufensterkrankheit”) ist ein weiterer Behandlungsschwerpunkt des Gefäßzentrums Mechernich. Betroffene leiden beim Gehen vermehrt unter starken Schmerzen in der Wade und müssen häufig Steh- oder Sitzpausen einlegen.
Behandlungsmethoden
Nach einer ausführlichen Anamnese und den folgenden visuellen und apparativen Untersuchungen (z. B. Blutdruckmessung, Doppler-Kurvenanalyse, Angiografie) wird ein individueller Behandlungsplan für jeden Patienten erstellt. Je nach Schweregrad der Erkrankung beginnen wir die Behandlung mittels konservativer Therapiemethoden wie Bewegungstraining und medikamentöser Behandlung. Zeigen diese keinen Erfolg, greifen wir auf die operative Methode der minimalinvasiven Gefäßaufdehnung und Einsetzung von Stents zurück. In schweren Fällen setzen wir auf chirurgische Eingriffe wie Ausschälplastik und Bypass-Legung. Eine frühzeitige Behandlung dient nicht nur der Verbesserung der Gehstrecke, sondern oftmals auch der Vorbeugung einer Amputation.
Sprechstunden & Termine
Gefäßsprechstunde | Do. ab 13.00 Uhr |
Sprechstunde | Chefarzt Dr. Alexander Klug, |
| Angiologischer Kooperationspartner Dr. Behrendt, Montag (Vormittag) |