Wirbelsäulenzentrum Eifel
Bandscheibenverschleiß
Abnutzungsprozesse der Wirbelsäule sind eine normale Folge des Alterns. Mit zunehmendem Alter zeigt die Bandscheibe eine Degradation des Kerns. Mit abnehmender Bandscheibenhöhe wird das Ganze einer größeren mechanischen Belastung ausgesetzt. Die dadurch folgende Verschiebung der Rotationsachse verstärkt die Abnutzungsprozesse an den angrenzenden Strukturen weiter.
Es treten mitunter Schmerzen in der Lendengegend bis hin zum Gesäß, Muskelschwäche, Sensibilitätsstörungen auf der Haut, Schmerzen und Schwierigkeiten beim Stuhlgang sowie sexuelle Funktionsstörungen auf.
Diagnostik
Bei andauernd bestehenden Rückenschmerzen und möglichst genauer Beschreibung der Symptome ziehen wir zusätzlich bildgebende Verfahren zur Diagnostik wie z.B. Röntgenbilder oder Kernspintomographie (Magnetresonanztomographie; MRT) hinzu.
Konservative und operative Behandlung
Unsere Behandlungsmöglichkeiten bei der Bandscheiben-Degeneration reichen von nicht-operativen Maßnahmen (z.B. körperliche Übungen, Massagen, physikalische Behandlungen, Arzneimitteltherapie) bis hin zu Operationen mit Dekompression (operative Druckentlastung von Nerven) oder Entfernung des betroffenen Gewebes und Versteifung (Fusion) der Wirbelkörperknochen.
Viele wissenschaftliche Daten weisen auf eine starke Beteiligung psychologischer Faktoren an der Chronifizierung von Rückenschmerzen hin. Hier greift das multimodale Behandlungsprogramm, das wir in Kooperation mit der Klinik für Schmerztherapie im Krankenhaus Schleiden anbieten.
Im weiteren Verlauf ist auch an eine selektive bildwandlergesteuerte Infiltrationstherapie zu denken. Dabei injizieren wir ein lokales Betäubungsmittel in Kombination mit einem Kortison in Kristallform an die schmerzauslösenden Strukturen.
Sind die konservativen Methoden ausgeschöpft und es tritt eine zunehmende Verschlechterung der Krankheitsbildes ein, muss ein operativer – meist minimal-invasiver – Eingriff in Betracht gezogen werden. Unser Spektrum der operativen Möglichkeiten ist breit und reicht bis zur Ruhigstellung und Stabilisierung im betroffenen Bereich. Die operative Vorgehensweise wählen unsere Ärzte individuell für jeden Patienten aus.
Bandscheibenvorfall
Bei einem Bandscheibenvorfall in der Wirbelsäule wird der innere Bestandteil der Bandscheibe (Nucleus pulposus) aus dem Zwischenwirbelraum verschoben. Im Gegensatz zu mechanischen Rückenschmerzen sind Bandscheibenvorfälle oft brennend oder stechend und können bis in die untere Extremität ausstrahlen und im schweren Fall zu Schwäche- oder Gefühlsveränderungen führen. In einigen Fällen kann ein Bandscheibenvorfall den Nerv oder das Rückenmark komprimieren, was Schmerzen verursacht (Myelopathie).
Diagnostik
Eine Diagnose mit bildgebenden Verfahren ist bei Patienten mit Anzeichen und Symptomen eines Bandscheibenvorfalls meistens erst nach einigen Wochen indiziert, wenn konservative Behandlungsmethoden keine Besserung brachten oder Verschlechterung auftritt. Dabei greifen wir auf die Anwendung der Röntgenuntersuchung, der Computertomographie (CT) und der Kernspintomographie (MRT) zurück. MRT ist für unser Ärzteteam das bildgebende Verfahren der Wahl, da hierbei auch Bandscheibenvorfälle ohne schmerzhafte Symptomatik gesehen werden.
Konservative Behandlung
Die meisten Bandscheibenvorfälle heilen konservativ. Bei hartnäckigen Fällen setzen wir eine lokale Kortikosteroid-Injektion, in die ein lokal wirkendes Anästhetika gemischt ist, in den spaltförmigen Raum der Wirbelsäule ein. Dies verschafft kurzfristig wirksame Linderung und kann auch wiederholt angewendet werden.
Operative Behandlung
Bleibt eine deutliche Linderung aus, ist ein operativer Eingriff meist eine sinnvolle Alternative. Mit der minimal-invasiven Methode entfernen wir die betroffene Bandscheibe unter radiologischer Kontrolle und unter Verwendung mikroskopischer Geräte. Dadurch wird die Nervenwurzel wieder freigelegt, und es tritt eine rasche Schmerzlinderung ein. Zur Behandlung von Bandscheibenvorfällen im Bereich der Halswirbel (zervikal) muss häufig – im Unterschied zu Operationen an der Lendenwirbelsäule – der Zugang von vorne erfolgen. Im Anschluss an die Entfernung der Bandscheibe setzen wir dann einen Platzhalter (Cage) oder eine bewegliche Bandscheibenprothese ein.
Bei sehr ausgeprägten Fällen, durch die der Wirbelsäulenkanal stark verengt wird und der laufende Rückenmark oder die Nervenstränge eingeklemmt werden, sollte schnellstmöglich eine operative Entlastung im betroffenen Bereich erfolgen.
Wenn neben der Bandscheibe auch die Wirbelknochen durch Verschleiß geschädigt sind und die Wirbelsäule nicht mehr stabil ist, nehmen wir auch größere Eingriffe vor. Bei einer sogenannten Versteifungsoperation verschrauben wir die Wirbelkörper ober- und unterhalb der betroffenen Bandscheibe so miteinander, dass sie fest in ihrer Position bleiben. Die Bandscheibe wird bei diesem Eingriff entfernt und der freie Spalt zwischen den Wirbeln mit Knochen oder Titan-Implantaten ausgefüllt.
Zum Erhalt der Bewegungsfreiheit bietet sich uns die Möglichkeit, eine künstliche Bandscheibe (Implantat) einzusetzen, ohne dass die Wirbel dabei fest miteinander verbunden werden.
Facettensyndrom
Unter dem Begriff Facettensyndrom fasst man Rückenschmerzen zusammen, die vor allem durch Reizung oder Abnutzung der Facetten-Gelenke zwischen den Wirbelkörpern entstehen. Dabei ist der Abstand zwischen diesen Gelenken entweder durch Abnutzung oder auch durch vergangene Operationen vermindert. Mit Hilfe der von uns angewandten Hochfrequenz-Denervation der Facettengelenke (Facettenablation, Facettenneurotomie) werden Nerven, die von dem Facettengelenk ausgehende Schmerzsignale transportieren, vorübergehend unterbrochen oder zerstört.
Der Eingriff wird in unserem Wirbelsäulenzentrum sowohl ambulant als auch stationär durchgeführt. Während des Eingriffs unter Röntgenkontrolle setzen unsere Operateure eine kleine Hochfrequenznadel. Häufig ist bereits nach der ersten Behandlung eine Besserung festzustellen. Oft werden nacheinander mehrere Behandlungen erforderlich.
Intradurale Pathologien
Unter dem Begriff intradurale Pathologien werden Tumore (Geschwülste) und Zysten an der Wirbelsäule verstanden, die durch Nervenverdrängung zu Schmerzen und Funktionsbeeinträchtigungen führen können.
Dabei wird zwischen Gebilden innerhalb und solchen außerhalb des Rückenmarks (intra-/extramedullär) unterschieden. Um weitere Schäden zu vermeiden, sollte ein schneller operativer Eingriff erfolgen.
Zysten im Spinalkanal
Als Zysten werden Hohlräume bezeichnet, die von einer Membran oder Wand umschlossen sind. Eine Zyste kann aus einer oder mehreren Kammern bestehen. Im Inneren befindet sich Gewebeflüssigkeit, Blut oder ein breiartiges Gemisch. Zysten werden oft als harmloser Zufallsbefund bei einer Kernspintomografie der Lendenwirbelsäule (LWS) entdeckt, ohne dass bisher Symptome aufgetreten waren. Sie können aber auch, ähnlich wie Bandscheibenvorfälle oder solide Tumore, durch Druck auf umliegende Nerven Schmerzen und Ausfallserscheinungen verursachen.
Bei den Zysten werden unterschiedlich Formen gefunden:
- Synovialzysten
werden relativ häufig an athrotisch veränderten kleinen Wirbelgelenken durch eine Ausstülpung der Gelenkschleimhaut gebildet. Sie entstehen auch im Rückenmarkskanal und führen dann zu Irritationen an den Nervenwurzeln. Meistens erweist sich bei diesen Zysten eine Operation als unnötig.
- Arachoidalzysten
entstehen innerhalb des Spinalkanals und häufig innerhalb der Rückenmarkshaut. Zysten, die zu einer Einengung des Rückenmarks führen, erfordern eine mikrochirurgische Intervention, wobei sie geöffnet werden.
Häufige innerhalb der Rückenmarkshülle lokalisierte Tumore sind:
- Meningeome,
die sich aus Zellen der Rückenmarkshüllen (Meningen) entwickeln und nur selten als bösartig angesehen werden müssen. Ihr langsames aber stetiges Wachstum kann Rückenmarksschädigung bewirken. Durch eine mikrochirurgische Operation vom Rücken aus, können wir die Tumore meistens komplett entfernt werden.
- Neurinome (Schwannome)
entwickeln sich aus Zellen der Nervenscheide (Schwann-Zellen) und erweisen sich ebenfalls meist als gutartig. Sie entstehen in der Wirbelsäule an den Nervenwurzeln, aber auch an Nerven anderer Stellen im Körper. Die im Spinalkanal gelegenen Neurinome führen durch langsames Wachstum zu einer Rückenmarksschädigung, so dass sie mikrochirurgisch entfernt werden müssen.
Syringomyelie
Diese seltene Erkrankung entsteht durch eine Hohlraumbildung innerhalb des Rückenmarks aufgrund unterschiedlicher Ursachen. Die flüssigkeitsgefüllte Höhle (Syrinx) kann sich über das gesamte Mark erstrecken und erfordert in aller Regel eine operative Therapie, um schwerwiegende neurologische Schäden zu verhindern oder einzudämmen.
Nach anfänglich schwach ausgebildeter Symptomatik kann eine Syrinx sich ausdehnen und grösser werden. Sie kann dabei auf benachbarte Nervenbahnen drücken und sie dauerhaft schädigen, so dass neben Schmerzen Lähmungserscheinungen (besonders der Beine) sowie Störungen der Blasen- und Darmentleerung auftreten.
Diagnostik
Die körperlich-neurologische Untersuchung bei uns umfasst zum Beispiel eine Prüfung der Reflexe und der Kraft verschiedener Muskeln an den Armen und Beinen. Bei Verdacht auf eine Syringomyelie bringt eine (MRT) des Rückenmarks und des Gehirns Gewissheit.
Konservative und operative Therapie
Zur Linderung der Beschwerden bei Syringomyelie empfiehlt sich zunächst eine individuelle Therapie mit Schmerzmitteln und Krankengymnastik.
In manchen Fällen können auch operative Eingriffe sinnvoll sein. Bei der Operation wird dann versucht die Ursache (Verklebung, Vernarbung) zu beheben. Falls die Syringomyelie durch eine Veränderung am Kleinhirn verursacht wurde, müssen bestimmte neurochirurgische Eingriffe vorgenommen werden.
Iliosakral-Gelenke (ISG)
Das Iliosakral-Gelenk ist eines der acht Hauptgelenke im menschlichen Körper und eine anerkannte Schmerzquelle bei vielen Patienten mit chronischen Rückenschmerzen im Lendenbereich.
Das Kreuzbein Darmbein-Gelenk (ISG) besteht aus 2 Gelenkflächen, die durch einen Spalt mit Flüssigkeit getrennt und von einer faserreichen (fibrösen) Gelenkkapsel umgeben sind. Das Kreuzbein stellt die Verbindung zwischen Becken mit der Wirbelsäule her. Die IS-Gelenke sind für die Unterstützung des Oberkörpers und für die effektive Übertragung von Lasten zwischen der Wirbelsäule und den Beinen unerlässlich. Bei Veränderungen der Vorgänge zur Übertragung von Kraft aus der Wirbelsäule zu den unteren Gliedmaßen entstehen Gewebeschäden, die zu Schmerzen und Funktionsbeeinträchtigungen führen können.
Diagnostik
Mit einer Reihe von drei oder mehr Provokationstests kann das Krankheitsbild deutlich erkannt werden. Bei den Tests üben wir Druck auf Hüften, Knie und andere Bereiche aus, um festzustellen, welche dieser Manöver Beschwerden oder Schmerzen bereiten. Allerdings kann hiermit nicht eindeutig entschieden werden, ob die Schmerzen innerhalb oder außerhalb der Gelenkflächen entstanden sind.
Für eine genaue Absicherung werden spezielle Maßnahmen vorgenommen, bei denen Injektionen eines Lokalanästhetikums (Betäubungsmittels) direkt in den Spaltraum des Gelenkes vorgenommen werden. Führt die Injektion zu einer deutlichen Abnahme der Schmerzen im Iliosakralgelenk (mehr als 50 % Schmerzlinderung) für eine Dauer von ein oder zwei Stunden nach der Injektion, gilt der Test als positiv und damit als Bestätigung der Diagnose.
Darüber hinaus geben weitere bildgebende Verfahren genauen Aufschluss:
- Röntgenaufnahmen
- Computertomographie (CT)
- Magnetresonanztomographie (MRT)
Konservative Therapie
Mithilfe von Medikamenten können zudem Funktionsstörungen aufgehoben und schmerzhafte Symptome gelindert werden.
Beckengurte sind am effektivsten, wenn sie direkt über dem Rollhügel des Hüftgelenks (Trochanter major) getragen werden, wodurch die ISG-Bewegung um etwa 30 % verringert wird.
Die Physiotherapie sehen wir, neben der Stabilisierung, als einen wichtigen Aspekt bei der Behandlung von ISG-Symptomen an.
Operative Behandlung
Als vorrangiges Ziel bei einem operativen Eingriff (minimal-invasive Technik) zur Behandlung von Patienten mit ISG-Beschwerden sehen wir die Wiederherstellung der Stabilität im Iliosakralgelenk bei Bewegungen.
Die Verödung der Nerven, die das ISG versorgen, erreichen wir mit der Radiofrequenz-Technik. Auf diese Weise erzielen wir eine signifikante Schmerzlinderung für 6 Monate.
Als weitere Entwicklung zur Operation am Kreuzbein-Darmbein-Gelenk (ISG) werden Implantate eingesetzt. Die OP erfolgt unter Vollnarkose und Röntgen-Kontrolle. Der Eingriff wird über einen 2-3 cm großen Hauteinschnitt vorgenommen. Mittels eines kanülierten Einführsystems in das Iliosakralgelenk (ISG) bringen wir die Titan-Implantate ein. Diese minimalinvasive chirurgische Fusion des Iliosakralgelenks bringt viele Vorteile für betroffene Patienten:
- kurze Operationszeiten
- schnelle Schmerzlinderung
- deutliche Besserung der Lebensqualität
Nach der Operation erfolgt schnellstmöglich eine Mobilisation und gezielte Krankengymnastik/Physiotherapie.
Rückenschmerzen
Rückenschmerzen gehören zu einem der häufigsten Gründe für Patienten, medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Die Ursachen für das Auftreten dieser Beschwerden im Bereich der Wirbelsäule erweisen sich am häufigsten als mechanisch oder unspezifisch. Bei einem erhebliche Teil der Fälle sind die Schmerzen jedoch auf spezifische krankhafte Prozesse zurückzuführen, die entsprechend behandelt werden müssen.
Rückenschmerzen gehören zu einem der häufigsten Gründe für Patienten, medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Die Ursachen für das Auftreten dieser Beschwerden im Bereich der Wirbelsäule erweisen sich am häufigsten als mechanisch oder unspezifisch. Bei einem erhebliche Teil der Fälle sind die Schmerzen jedoch auf spezifische krankhafte Prozesse zurückzuführen, die entsprechend behandelt werden müssen.
Hierzu gehören z. B.
- Entzündungen
- Unfälle (Trauma)
- bösartige Veränderungen (Malignität)
- Osteoporose
- Nervenwurzelschäden
- degenerative Bandscheibenerkrankung durch Abnutzung,
- Bandscheibenvorfälle
- Verengungen im Rückenmarkkanal (Spinalkanalstenose)
- Schäden im Kreuzdarmbeingelenk (Iliosakralgelenksdysfunktion)
- Facettengelenksverletzung
- Infektionen.
Im Wirbelsäulenzentrum Eifel greifen wir in der Behandlung zunächst auf ein vielfältiges Repertoire an speziellen Tests zurück, anhand derer wir die Schmerzursachen differenzieren und dann gezielt behandeln können. Da Rückenschmerzen zu einem langandauernden (chronischen) Problem werden und in schweren Fällen zu Behinderungen sowie psychische Störungen führen können, ist eine frühzeitige und kompetente fachärztliche Versorgung unbedingt notwendig.
Revisionsoperationen
Diese Form der Operationen kommt zum Einsatz, um die Probleme früherer Wirbelsäulenoperationen zu korrigieren. Revisionseingriffe führen wir meist bei Patienten mit chronischen Schmerzen bzw. mit fortdauernden Funktionsstörungen, die nach der Erstoperation auftreten, durch. Das Ziel der Revisionsoperation an der Wirbelsäule ist es, Schmerzen zu lindern und normale Aktivitäten wieder aufzunehmen.
Revisionsoperationen an der Wirbelsäule führen wir in folgenden Fällen durch:
- Operation an der falschen Stelle/Chirurgie bei nicht geeigneten Kandidaten
- Abnutzungserscheinungen an den anliegenden Strukturen
- Bildung von Narbengewebe um den Einschnitt herum
- Lockerung oder Bruch des Implantats bzw. eines benachbarten Wirbels infolge schlechter Knochenqualität
- Infektion am Implantat
- Fehllage der Schrauben (mit Schädigung des umliegenden Nervengewebes)
- unzureichende Freilegung der Nervenausgänge im operierten Gewebe (weitere Kompression)
- erneuter Bandscheibenvorfall
Revisionsoperationen an der Wirbelsäule können wir meistens mit einer minimal-invasiven Technik durchführen wie z.B.:
- Entfernung des Wirbelbogens (Laminotomie)
- Erweiterung des Nervenaustrittskanals (Foraminotomie)
- Facetten-Verödung
- Wirbelsäulenversteifung
- Entfernung des schadhaften Bandscheibengewebes
- Auswechslung des Implantats und
- zusätzlich Fixationen an der Wirbelsäule
Nach einer Revisionsoperation ist eine gezielte Rehabilitation notwendig, um die geschwächte Muskulatur in den betroffenen Bereichen zu kräftigen.
Skoliose
Bei einer Skoliose spricht man von einer Abweichung von der normalen vertikalen Linie der Wirbelsäule, bestehend aus einer seitlichen Krümmung mit Drehung der Wirbel innerhalb der Krümmung.
Diagnostik
Die Ursachen der Skoliose sind unterschiedlich und oft ungeklärt. Bei der Beurteilung der Skoliose sind die Anamnese (Vorgeschichte), die körperliche Untersuchung und die radiologischen Aufnahmen der Patienten, für uns entscheidend. Ergänzend kommen ein Knochenscan oder ein MRT zum Einsatz.
Die Selbsteinschätzung des betroffenen Patienten bzw. der Eindruck, ob er mit seinem Äußeren zufrieden ist, spielen bei der Entscheidungsfindung zur weiteren Vorgehensweise für uns ebenfalls eine wichtige Rolle.
Konservative und operative Behandlung
Anhand des Cobb-Winkels messen wir den Schweregrad derWirbelsäulenverkrümmung. Bei geringen Werten (unter 20o) werden keine operativen Eingriffe vorgesehen. Hier behandeln wir rein konservativ. Bei höheren Winkelwerten empfehlen wir ein individuell angepasstes Korsett.
Liegen die Verkrümmungswinkel über 40o sollte – jedoch erst nach Abschluss der Wachstumsphase - eine Aufrichtungsoperation in Betracht gezogen werden. Hierbei wird ein Schrauben-Stab-System implantiert, um die Verkrümmung zu beheben.
Eine extreme Rundrückenbildung korrigieren wir ebenfalls operativ, um wichtige Körperfunktionen aufrecht zu erhalten und das körperliche Erscheinungsbild des Patienten zu verbessern.
Spinalkanalstenose
Bei der Spinalkanalstenose ist der Rückenmarkkanal verengt. Die Nervenwurzeln sind durch eine Reihe von krankhaften Faktoren komprimiert, was zu Symptomen wie Schmerzen, Taubheit und Schwäche führt. Die Spinale Stenose tritt häufig mit zunehmendem Alter auf. In den meisten Fällen kann der degenerative Prozess durch Änderungen des Lebensstils kontrolliert werden.
Diagnostik
Die Diagnose stellen wir mittels Röntgen, CT und MRT. MRT ist hierbei der Goldstandard, da wir dadurch Abnormalitäten des Rückenmarks sowie den Grad der Spinalstenose und andere Erkrankungen wie Tumore, Hämatome oder Infektionen erkennen bzw. ausschließen können. Für Patienten mit Herzschrittmachern bietet sich ein CT-Myelogramm an.
Konservative Behandlung
Bei Patienten, die an einer Stenose ohne Schädigung des Rückenmarks (Myelopathie) leiden, setzen wir zunächst eine konservative Behandlung mit Versteifung (Korsett), Schonung, krankengymnastischer Behandlung oder mit entzündungshemmenden Medikamenten an.
Eine Infiltrationstherapie unter Röntgenkontrolle mit lokalen Betäubungsmitteln und Kortisonlösung kann zu einer lang anhaltenden Besserung führen.
Operative Behandlung
Bei Patienten mit Myelopathie empfehlen wir eine chirurgische Dekompression (Erweiterung). Abhängig von den betroffenen Ebenen und der pathologischen Ausgangslage führen wir Dekompression und Fusion mit Hilfe eines Operationsmikroskops und mit spezifischen Instrumenten durch, um die Kompression zu entlasten und die Wirbelsäule zu stabilisieren.
Spondylitis und Spondylodiszitis
Entzündliche Erkrankungen an der Wirbelsäule (Spondylitis= Entzündung der Wirbelkörper und Spondylodiszitis= Entzündung mit Eiterung zusätzlich an der dazwischen liegenden Bandscheibe) sind verhältnismäßig selten auftretende Infektionen. Sie entstehen durch einen Befall mit Bakterien im Bereich der Wirbel.
Die Symptome beginnen nach einer schmerzfreien Phase mit zunehmenden Schmerzen an der betroffenen Region der Hals-Brust- oder Lendenwirbelsäule, teilweise mit erhöhten Temperaturen und Nachtschweiß. Eine frühzeitige Diagnostik und Therapie sind notwendig, um insbesondere um neurologische Defizite und Spinaldeformitäten zu vermeiden.
Diagnostik
Ein MRT ist die empfindlichste radiologische Technik für diese Krankheit. Blutkulturen können positiv sein, aber mitunter ist eine Punktion des betroffenen Wirbels erforderlich, um eine mikrobiologische Diagnose zu stellen. Wenn keine MRT-Untersuchung möglich ist, lässt sich durch eine CT die knöcherne Beteiligung feststellen.
Konservative Behandlung
Eine gezielte Antibiotika-Behandlung mit breitem Spektrum sowie Ruhigstellung (Immobilisierung) zählen zu unseren empfohlenen ersten Maßnahmen.
Operative Behandlung
Falls diese Behandlung nicht ausreicht, ist eine operative Versorgung erforderlich: die Abszesse werden entlastet, die betroffene Bandscheibe wird ausgeräumt und die Nachbarwirbelkörper werden angefrischt. Bei größerem knöchernem Defekt muss manchmal der betroffene Wirbelkörper komplett entfernt werden. Zur Wiederherstellung der vorderen lasttragenden Säule wird der Defekt mit einem Titanium-Platzhalter (d.h. „Korb“= Cage) ausgefüllt, der zusätzlich mit Eigenknochen und einem Antibiotikum aufgefüllt wird.
Spondylitis ankylosans
Im Unterschied zur infektiösen handelt es sich bei der Spondylitis ankylosans (versteifende) um eine chronische, entzündliche Erkrankung der axialen Wirbelsäule mit schleichendem Beginn ohne Nachweis von Infektionserregern.
Chronische Rückenschmerzen und fortschreitende Wirbelsäulensteifheit sind die häufigsten Merkmale dieser Krankheit. Charakteristisch sind die eingeschränkte Beweglichkeit der Wirbelsäule, der Kreuzbeingelenke, der peripheren Gelenke, der Finger und der Sehnenansätze an den Knochen (Enthesen).
Diagnostik
Bei Patienten mit Verdacht auf ankylosierende Spondylitis (AS) führen wir aufgrund der Anfälligkeit für eine Beteiligung mehrerer Organsysteme eine umfassende Ganzkörperuntersuchung durch.
Konservative Behandlung
Zur Reduzierung der Symptome gibt es geeignete hilfreiche Trainingsprogramme. Um funktionsfähig zu bleiben, empfehlen wir auf eine gezielte Physiotherapie. Eine medikamentöse Therapie kann unterstützend eingesetzt werden.
Operative Behandlung
Die operative Behandlung der Wirbelsäule ist indiziert bei starken Instabilitätsschmerzen, bei Deformationen und bei Patienten mit neurologischer Beeinträchtigung. Die Gelenkersatztherapie hat sich hierbei etabliert.
Wirbelgleiten (Spondylolisthese)
Als Spondylolisthese wird das Gleiten eines Wirbelkörpers in Bezug auf den angrenzenden Wirbelkörper bezeichnet. Dies führt zu Schmerzen und neurologischen Beschwerden im Rückenbereich und auch in den Beinen. Das Wirbelgleiten kann angeborene bzw. erworbene Ursachen haben. Je nach individuellem Fall greifen wir in der Therapie auf verschiedene Methoden zurück.
Diagnostik
Konventionelle Röntgenaufnahmen sind der Standard für die Erstdiagnose einer Spondylolisthesis. Die Computertomographie (CT) der Wirbelsäule bietet uns darüber hinaus weitere Zeichen zur Diagnose. Mittels MRT können zusätzlich die mit dem Wirbelgleiten verbundenen Weichteil- und Bandscheibenanomalien sichtbar gemacht werden.
Konservative Therapie
Bei leichteren Beschwerden beginnen wir die Behandlung typischerweise mit einer konservativen Therapie, einschließlich nichtsteroidaler Antiphlogistika (z.B. Ibuprofen, Declofenac), Wärme, leichter körperlicher Betätigung, teilweise auch mit Bettruhe.
Operative Therapie
Besonders bei jüngeren Patienten reichen die konservativen Behandlungsmaßnahmen teilweise nicht aus und es wird eine chirurgische Behandlung nötig. Mittels minimal-invasiver Techniken entlasten unsere Operateure die Nervenbahnen (Dekompression), was besonders zur Besserung der Beinbeschwerden führt.
Es gibt keine endgültigen Standards für die chirurgische Behandlung. Je nach individuellem Krankheitsbild bietet sich uns eine Kombination aus Dekompression (Entlastung) oder eine Fusion zwischen den Wirbelkörpern. Bei der Reposition (operative Zurückbringung in die Normalposition) wird der gleitende Wirbelkörper mit Hilfe eines Schrauben-Stab-Systems wieder in die ursprüngliche Position gebracht und die Bandscheibe durch einen Platzhalter (Käfig) ersetzt.
Wirbelkörperbrüche
Wirbelkörperfrakturen resultieren aus unsachgemäßer axialer Belastung im Zusammenhang mit Verletzungen (Traumata), Osteoporose (Knochenschwund), Infektionen, Metastasen oder anderen Knochenerkrankungen. Jeder Wirbelkörperbruch erhöht das Risiko für eine neue Fraktur um das Fünffache.
Bei Osteoporose erhöht sich die Zerbrechlichkeit der Knochen, so dass schon eine Bewegung mit geringem Aufprall zu Kompressions-Frakturen führt. Die häufigsten Ebenen für durch Osteoporose verursachte Kompressionsfrakturen liegen am Übergang von der Brust- zur Lendenwirbelsäule. Infektionen und andere Wirbelsäulenerkrankungen können ebenfalls eine Schädigung des Wirbelkörpers zur Folge haben. Patienten mit Kompressionsfrakturen haben typischerweise akute oder chronische Rückenschmerzen. Es treten verstärkte Schmerzen beim Stehen oder Gehen auf.
Diagnostik
Bei Patienten, die sich bei uns nach Stürzen oder mit einem Trauma mit geringer Stoßbelastung vorstellen und über akute Rückenschmerzen klagen, ist zunächst eine genaue körperliche Untersuchung angesagt. Dabei prüfen wir u.a. ob ein Größenverlust, ein Verlust des Muskeltonus und eine Veränderung des Gleichgewichts vorliegen. Ergänzend sind eine ausführliche Befragung zur Vorgeschichte (Anamnese) sowie eine Computertomographie (CT), anhand der das Ausmaß der Schädigung eingestuft werden kann, Teil der ersten diagnostischen Maßnahmen.
Konservative Behandlung
Auch mit einer nicht-operativen (konservativen) Behandlung kann eine Schmerzlinderung und Verbesserung der körperlichen und psychischen Funktionen bei akuten Kompressionsfrakturen erzielt werden.
Dabei reichen unsere Möglichkeiten von der medikamentösen Behandlung, über physiotherapeutische Maßnahmen bis hin zu Hilfsmittel wie Korsetts, die der Ruhigstellung dienen und somit zur Schmerzlinderung führen. Viele traumatische Kompressionsfrakturen heilen oft von selbst und erfordern wahrscheinlich keinen chirurgischen Eingriff.
Operative Behandlung
Greifen die konservativen Maßnahmen – insbesondere bei instabilen Wirbelkörperbrüchen – nicht, ist ein operativer Eingriff notwendig, um Folgeschädigungen an der Wirbelsäule zu vermeiden. Eine schnelle Schmerzlinderung und Besserung der Funktionsfähigkeit erzielen wir hier durch den minimal-invasiv durchgeführte Eingriffe.
Bei der Vertebroplastie handelt es sich um einen Eingriff, bei dem unser Operateur unter geführter Bildgebung minimal-invasiv eine Nadel in den Wirbelkörper einführt und Knochen-Zement injiziert. Dieser Zement härtet schnell aus, stabilisiert die Fraktur, was zum Erhalt der neurologischen Funktionen führt.
Die Kyphoplastie ist ein sehr ähnliches Verfahren. Hierbei verwenden wir einen Ballon, um den Wirbelkörper zu erweitern, bevor wir den Zement injizieren.
Wirbeltumore
Bei einem Wirbeltumor handelt es sich um Krebserkrankung, welche die Knochen oder Wirbel der Wirbelsäule betrifft. Da diese Art von Tumor im Knochen wächst, kann sie Schmerzen, Wirbelbrüche oder eine Instabilität der Wirbelsäule verursachen. Wirbeltumore können außerdem die Nervenfunktion beeinträchtigen.
Diagnostik
Wirbeltumoren werden manchmal übersehen, da ihre Symptome denen häufiger auftretender Erkrankungen ähneln. Aus diesem Grund ist es besonders wichtig, dass wir Ihre vollständige Krankengeschichte kennen und sowohl allgemeine körperliche als auch neurologische Untersuchungen durchführen.
Für die Bestätigung der Diagnose und um den Ort des Tumors zu bestimmen wenden wir folgende Verfahren an:
- Magnetresonanztomographie (MRT), um genaue Bilder der Wirbelsäule, des Rückenmarks und der Nerven zu erstellen.
- Computertomographie (CT)-Scan. Dieser Test verwendet einen schmalen Strahlungsstrahl, um detaillierte Bilder Ihrer Wirbelsäule zu erstellen. Manchmal wird zusätzlich ein Kontrastmittel injiziert.
- Entnahme einer Gewebeprobe (Biopsie) unter dem Mikroskop, um die Art des Tumors zu bestimmen. Diese Biopsieergebnisse helfen bei der Entscheidung über notwendige Behandlungsoptionen.
Behandlung
Es gibt viele Behandlungsmöglichkeiten für Wirbeltumoren, darunter Operation, Strahlentherapie, Chemotherapie, Medikamente oder manchmal auch nur die Überwachung des Tumors. Wirbelsäulentumore schreiten je nach Art unterschiedlich schnell voran.
Hierbei greifen wir ggf. auf folgende Methoden zurück:
- Chirurgische Entfernung von Wirbelmetastasen und Stabilisierung unter Anwendung eines Hochleistungsmikroskops
- spinale Tumorablation (Radiofrequenzablation)
Manchmal muss der Operation eine Strahlentherapie, eine Chemotherapie oder beides folgen. Die Chemotherapie ist eine Standardbehandlung für viele Krebsarten und wird von unseren ärztlichen Kollegen in der angrenzenden Praxis für Strahlentherapie durchgeführt.
So finden Sie uns
Wirbelsäulenzentrum Eifel
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